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Bitte beachten Sie, dass die Vollzugliche Sammlung auf Grund von Sanierungsarbeiten zur Zeit nicht besichtigt werden kann.
Vollzugliche Sammlung (Ein kleines heimliches Museum)
In Baedekers Celle-Stadtführer findet sich ein Hinweis auf einen „schloßartigen" Gebäude-komplex, der die Blicke auf sich ziehtundhinter dessen Mauern sich die heutige Justizvollzugsanstalt Cellebefindet, in der vor allem zu langjährigen Freiheitsstrafen Verurteilte untergebracht sind. Oberbaumeister Johann C. Borchmann erbaute es 1710 bis 1724 nach dem Vorbild französischer Schlösser als "Zucht-Werk-und Tollhaus". Den „Ehrenhof" umschließen dasTorgebäude mit kupfergedecktem Uhrturm und anschließenden Mauernzwei niedrige Seitenflügel und ein höherer Haupttrakt mit Mittelrisalit, dessen Giebelfeld mit dem kurhannoverschen Wappen ausgefüllt ist. In einer kleinen Sammlung wird die geschichtliche Entwicklung des Strafvollzuges dargestellt.
Historische Raritäten
Historisch besonders interessant sind Folterinstrumente (u.a. der noch bis 1913 benutzte Prügelbock). Modelle der Anstalt sowie vom Gerichtsgefängnis in der Mühlenstraße, Dokumentationen über besondere Ereignisse (z. B. Flucht oder Geiselnahmen), zwei nachgebaute Hafträume aus vergangener und heutiger Zeit undeine Sammlung verschiedener sichergestellter und verbotener Gegenstände. Alte Pläne und Zeichnungen informieren über die Baugeschichte der Anstalt. Man findet interessante Literatur von und über ehemalige Insassen (z.B. Burkhard Driest, Schauspieler und Autor).
Ereignisse mit Schlagzeilen aus der Presse werden anschaulich dokumentiert: vom Massenmörder Pleil, der sich 1958 in seiner Zelle erhängt hat, vom Mord an dem Beamten Wilhelm Frommholz 1971, vom Ausbruch eines Gefangenen nach Sprengen eines Tores 1975, vom Geiseldrama 1984,sowievom berühmt gewordenen „Celler Loch" und vieles mehr.
Ausbruchwerkzeuge, Tätowiergeräte, Schnapsbrennanlagen, Attrappen von Waffen, Verstecke (der Kanarienvogel in der Tasche mit doppeltem Boden oder das Handy in der Konservendose) sindBeweise für Erfindungsreichtum der Inhaftierten. Anstaltskleidung der Gefangenen (früher und heute) sieht man neben Uniformen und Säbelnder Beamten.
An den alten Anstaltsfriedhof erinnern Holzkreuz und Grabstein, an die Zeit des Nationalsozialismus die Inhaftierung des Leiters vom KonzentrationslagerBergen-Belsen durch die britischen Truppen im Gerichtsgefängnis.
1948 war die Anstalt mit 750 Gefangenen belegt (gegenüber heute 222), zusätzlich 650 Gefangene in zahlreichen Außenarbeitslagern, die schon langeaufgelöst sind. So auch das Lager Salinenmoor, dass 1978 zur Justizvollzugsanstalt Salinenmoor (später dann JVA Celle, Abteilung Salinenmoor) ausgebaut wurde und seit Ende 2014 auch geschlossen ist.
Einzelne Exponate der Gefangenenbekleidung fanden schon ihren Platz in Sonderausstellungen des „Deutschen Marine Museum"und in der Militärhistorischen Sammlung der Bundeswehr.
Artikel-Informationen
Ansprechpartner/in:
Herr Dittchrist
Justizvollzugsanstalt Celle
Trift 14
29221 Celle
Tel: 05141 911-117